Verein für Klimaschutz ikeo e.V.
Nass statt trocken - die Geschichte des Quelkhorner Moores
Das Quelkhorner Moor liegt im Flecken Ottersberg im nördlichen Zipfel des Landkreises Verden. Es ist ein kleines Hochmoor in der südöstlichsten Ecke des Teufelsmoors und wurde bis in die 1960er Jahre hinein zur bäuerlichen Torfgewinnung genutzt. Die dafür notwendige Entwässerung führte dazu, dass das Moor so weit austrocknete, dass eine Verbuschung mit Birken einsetzte und hochmoortypische Tier- und Pflanzenarten verschwanden.
Jochen Bertzbach, ehemaliger Ortsbürgermeister von Fischerhude und überzeugter Naturschützer, initiierte Anfang der 80er Jahre die Wiedervernässung des Moores. Vorausgegangen waren Gespräche mit den 22 Besitzern, dem Fischerhuder Ortsrat und der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Verden. Die Idee stieß bei allen Beteiligten auf große Zustimmung. Im Februar 1984 wurde damit begonnen, die Entwässerungsgräben zu schließen und den Birkenbewuchs zu entfernen.
Es entstand eine circa 15 Hektar große Freifläche, auf der sich Pflanzen wieder ansiedelten, die für das Moor typisch sind, wie Gagelstrauch, Rosmarinheide, Moosbeere und Wollgras. In den alten Torfstichen, die sich mit Wasser füllten, kann man heute wieder das Wachstum von Torfmoosen beobachten.
Trotz dieser Erfolge ergibt sich auch weiterhin die Notwendigkeit, regelmäßig das Moor zu „entkusseln“, also neuen Aufwuchs von Birken und Kiefern zu beseitigen, der sich durch Samenanflug auf die trockeneren Flächen des Geländes entwickelt. Diese „Entkusselungsaktionen“ wurden unter Regie von Jochen Bertzbach ein bis zwei Mal im Jahr mit 20 bis 30 Helfern in den Wintermonaten durchgeführt. Nach seinem Tod im Jahr 2021 hat der Verein für Klimaschutz IKEO diese Aufgabe übernommen.
Zum Weiterlesen:
- www.biologische-station-osterholz.de/
- 'Die Wiedervernässung des Quelkhorner Moores - Eine Dokumentation in Bildern' von Jochen Bertzbach
- 'Moorschutz ist Klimaschutz. Das Quelkhorner Moor als Beispiel einer vielversprechenden Wiedervernässung' von Jochen Bertzbach
- 'Naturschutz im Flecken Ottersberg. Der Fischotter fühlt sich wieder wohl' von Jochen Bertzbach
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