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Grüne Hausnummer - Ein Beispiel

Modernes Mehrfamilienhaus statt alte Schule 

Für ihren energieeffizienten Umbau in Quelkhorn erhielten Matthias Büchtmann und Rüdiger Meyer die „Grüne Hausnummer“

Matthias Büchtmann (l.) und Rüdiger Meyer (r.) freuen sich, dass ihr Haus in Quelkhorn mit der „Grünen Hausnummer“ prämiert wurde.
Matthias Büchtmann (l.) und Rüdiger Meyer (r.) freuen sich, dass ihr Haus in Quelkhorn mit der „Grünen Hausnummer“ prämiert wurde.
Matthias Büchtmann (l.) und Rüdiger Meyer (r.) freuen sich, dass ihr Haus in Quelkhorn mit der „Grünen Hausnummer“ prämiert wurde.
Matthias Büchtmann (l.) und Rüdiger Meyer (r.) freuen sich, dass ihr Haus in Quelkhorn mit der „Grünen Hausnummer“ prämiert wurde.
„Wir hatten da einfach Bock zu“, kommt es wie aus der Pistole geschossen auf die Frage an Matthias Büchtmann und Rüdiger Meyer, wie sie auf die Idee gekommen sind, gemeinsam das Gebäude an der Quelkhorner Landstr. 10 zu kaufen und zu sanieren.

Acht Mietwohnungen

Hier, inmitten des Ortes, gegenüber der Kulturkneipe BergWerk gelegen, stand früher die alte Dorfschule, von der Ältere noch zu berichten wissen. „Von Wilfried Mittendorf (Ortsbürgermeister von Fischerhude) haben wir das alte Schulschild bekommen, das werden wir hier noch irgendwo anbringen“, erzählt Rüdiger Meyer. In den 80er-Jahren wurde die Schule abgerissen und durch ein Feuerwehrhaus ersetzt, unter dessen Dach nun das „neu“ gebaute Mehrfamilienhaus mit acht Mietwohnungen untergebracht ist. Innen ist wenig geblieben, wie es mal war. „Das wurde fast komplett entkernt“, erklärt Büchtmann. Nur das Treppenhaus blieb erhalten und der Nostalgie zuliebe die große runde Form der Eingangstür.

Gut gedämmt

Die ungewöhnliche Deckenhöhe von drei Metern wurde für eine großzügige Dämmung nach unten und in der Zwischendecke genutzt, die gleichzeitig auch als Schallschutz zwischen den beiden Stockwerken dient. „Früher mussten da die Feuerwehrautos reinpassen“, so Meyer. Seitlich und nach hinten raus wurde das Gebäude – jeweils mit üblicher Deckenhöhe – verlängert. Dies führt dazu, dass die Wohnungen teilweise auf zwei verschiedenen Ebenen angeordnet sind.

Modernste Energietechnik

Das Haus ist mit modernster Energietechnik ausgestattet, was dazu führte, dass es im letzten Jahr die „Grüne Hausnummer“ für klimafreundliches Bauen und Sanieren verliehen bekam. Beheizt wird es durch eine Erdwärmepumpe, die seit letztem Jahr (wetter- und jahreszeitenabhängig) überwiegend mit Strom aus der eigenen PV-Anlage betrieben wird. Die so erzeugte Wärme wird einerseits für die Fußbodenheizung genutzt und andererseits zur Warmwasserversorgung.„Jede Wohnung hat ihre eigene Frischwasserstation“, erklärt Büchtmann. Dabei handelt es sich um ein Wärmetauschersystem, dass dafür sorgt, dass das warme Wasser aus dem Speicher nicht dauerhaft im Rohrleitungssystem zirkuliert, sondern je nach Bedarf frisch aus der Zuleitung im Wärmetauscher erhitzt wird. Auf diese Weise wird verhindert, dass sich im Leitungssystem Legionellen, also gesundheitsschädliche Bakterienstämme, festsetzen können. Gleichzeitig hat so eine Frischwasserstation auch viele energetische und wirtschaftliche Vorteile.

Fachleute im Energiebereich

Die Expertise im Energiebereich, die die beiden Bauherren selbst in das Projekt einbringen, hat die Planung sehr erleichtert. Meyer hat die elterliche Firma „Elektroanlagen Meyer“ übernommen und in die „Meyer Connected GmbH & Co. KG“ umgewandelt und Büchtmann hat während seines Maschinenbaustudiums schräg gegenüber des jetzigen Bauprojektes bei „Fressonke Gebäudetechnik“ gejobbt. Schon seit dieser Zeit, als Büchtmann studierte und Meyer seine Elektrolehre machte, kennen und schätzen sich die beiden.Aus diesem Grund war es auch selbstverständlich, dass bei dem gemeinsamen Bauprojekt Fressonke für die Heizung und Meyer Connected für den gesamten Elektrobereich zuständig war.

Ausschließlich Handwerksbetriebe aus der Region

Auch zu den anderen Handwerksbetrieben in der Umgebung haben die beiden regelmäßigen Kontakt und so war es selbstverständlich, dass ausschließen mit örtlichen Firmen zusammengearbeitet wurde. Uwe Peper machte die Maurerarbeiten, Tischlerei Windeler die Fenster, Dieter Köster den Holzbau, Christoph Mehrle das Dach, Holger Mahnke die Metallarbeiten und R&R Pumpentechnik die Erdbohrungen für die Wärmepumpe.Die Baupläne fertigte die Architektin Martina Köhnken aus Neu-Rautendorf, die Bauleitung und fast alles, was in Eigenleistung möglich war, erledigten die beiden Bauherren in Eigenregie. „Wir waren da nicht nur einmal bis abends um 10 in Gang“, erinnert sich Büchtmann. Nur so sei das Projekt finanziell stemmbar gewesen. Die ausschließliche Zusammenarbeit mit örtlichen Firmen sieht er als großen Vorteil. Alle arbeiteten verlässlich Hand in Hand und vieles ließ sich „auf dem kurzen Dienstweg“ klären.

Fertigstellung nach nur achtMonaten Bauzeit im Juli 2019

Nach nur acht Monaten Bauzeit wurde das Haus bereits im Juli 2019 fertig gestellt und die Vermietung ging fast wie von selbst. Die erste Mieterin zog sogar schon ein, als im Treppenhaus noch gebaut wurde. In die barrierefreie Wohnung im Erdgeschoss zog ein älteres Ehepaar, nebenan hat die Behinderteneinrichtung Parvizalhof die Wohnung angemietet. Eine der Wohnungen im ersten Stock wird zudem als Ferienapartment angeboten.Genug haben die beiden aber längst noch nicht: „Wenn wieder was Interessantes zu verkaufen ist, machen wir gern noch ein zweites Projekt“, sind sie sich einig. (uc)

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